Im Rahmen eines Pitches mit verschiedenen interdisziplinären Studierendengruppen der HTWG Konstanz und der Universität Konstanz entstanden im Wintersemester 2018/19 mehrere Konzepte für eine Wanderausstellung zum Thema Künstliche Intelligenz, die im Folgesemester umgesetzt werden sollte. In der ersten Hälfte des Wintersemesters wurden diverse Konzepte entwickelt und schließlich gemeinsam ein Konzept gewählt, das in der zweiten Hälfte weiter ausgearbeitet werden sollte. Hierfür wurden neue Gruppen erstellt, sodass jeder Raum der Ausstellung so betreut werden konnte, dass jede Disziplin ihre Stärken einbringen kann. Allen gemein war, dass die Ausstellung zumindest in der ersten Station, der Turm zur Katz in Konstanz, aufbaubar ist.
Vor dem Hintergrund der eher schwierigen Architektur (ein Turm über vier Stockwerke mit nur einer schmalen Treppe) entstand in unserer Gruppe ein Konzept, das den Umstand direkt aufgreift, dass die Besuchenden den gleichen Weg hin und zurück nehmen müssen. Die Besuchenden erhalten zu Beginn der Ausstellungen einen Audioguide in Form eines Nackenhörnchens, der mit einem RFID-Chip versehen ist. Anders als die meisten Guides handelt es sich jedoch um einen unzuverlässigen Erzähler, der von Guide zu Guide variieren kann und jeweils Informationen aus seiner Sicht kommentiert. An verschiedenen Stellen wird der RFID Chip von der vorhandenen Infrastruktur erkannt, sodass einerseits die Besuchenden getrackt werden können, beispielsweise um die Verweildauer oder die Informationstiefe an einzelnen Stationen zu messen, und andererseits die Besuchenden die Möglichkeit haben, an verschiedenen Stellen in jeweils gewünschte Informationsebenen vorzudringen. Dabei wird je Stockwerk ein großes Thema behandelt, in dem KI bereits Einfluss oder in absehbarer Zeit haben wird. Ein Teil des Stockwerks ist für die Besuchenden auf dem Weg nach oben nicht begehbar. Der Rückweg führt separat durch die Räume und erlaubt durch verspiegelte Fenster das Beobachten der anderen Besuchenden und gibt gleichzeitig die Möglichkeit, interaktive Stationen und deren Aufgabenstellungen in einem bestimmten Rahmen zu verändern und so Einfluss zu nehmen auf das Besuchserlebnis der anderen.
Besonderes Merkmal des Konzepts sind die polygonalen Strukturen, da wir eine abstrakte Form wie die Künstliche Intelligenz nicht in konkreten Räumen verorten wollten. Diese Struktur ist im Erdgeschoss noch sehr kleinteilig und komplex, löst sich aber über die Stockwerke immer weiter auf, bis nur noch einzelne kleine Hölen im Raum stehen. Grundlage für die Struktur sind gleichseitige Dreiecke, da sich mit denen am einfachsten die Formen an die verschiedenen Standorte der Ausstellung anpassen lassen. Diese Überlegung wurde auch in der Grafik der Plakate aufgegriffen, deren Motive mit Hilfe von Dreiecken konstruiert wurden.