Im zweiten Semester des viersemestrigen Studienschwerpunktes „Mediale Ausstellungsgestaltung“ war eigentlich eine Übung vorgesehen, in der ein einzelnes zuvor gewähltes Objekt inszeniert werden sollte. Im Laufe des Semesters entwickelte sich aus der Inszenierung des Objekts, in unserem das erste iPhone ein komplettes Ausstellungskonzept. Ein Grund hierfür war sicherlich die stark interdisziplinäre Arbeitsgruppe mit Studierenden aus den Fachrichtungen Kommunikationsdesign, Architektur, Informatik und Lehramt.
Anders als in herkömmlichen Ausstellungen, in denen das Objekt mehr oder weniger statisch rekontextualisiert wird, befindet sich unser Objekt nicht an einem bestimmten Ort. Vielmehr begleitet es die Besuchenden ganz konkret durch die Ausstellung, ähnlich einem Audioguide, und ermöglicht an verschiedenen Stellen diverse Interaktionen. Eingeleitet werden die Besuchenden durch einen Zeittunnel, der mit Werbespots, Musikstücken und Kinotrailers rum um das Jahr 2007 bespielt wird. Er ist zugleich auch eine Art Warteraum für den folgenden getakteten Teil, indem der Personenkult rund um Steve Jobs noch überhöht wird. Wie ein Monolith steht im Zentrum des nächsten Raumes das Hologramm von Steve Jobs, der seine erste Keynote zum iPhone hält. Diese ist natürlich gekürzt. Am Ende dieses Vortrags erhalten die Besuchenden das erste iPhone für den Zeitraum der Ausstellung. Deren Kern ist der nächste Raum, dessen Konzeption an die Gestaltung eines iPhone-Displays angelegt ist. In einzelnen App-Kuben erfahren die Besuchenden, wie das iPhone und Smartphones im allgemeinen die verschiedenen Aspekte unseres Lebens positiv aber auch negativ beeinflusst haben. Jeder Kubus bietet dabei neben dem informativen auch einen interaktiven Teil. Dabei werden im Hintergrund immer wieder Daten gesammelt, die im nächsten Raum als Statistik auf einzelnen Stelen ausgegeben werden. So können sich die Besuchenden auch mit anderen vergleichen und wandern letztlich als ein Datenpunkt in einer Cloud an der Decke. Beim Verlassen der Ausstellung müssen sie sich nun vor dem Hintergrund des Erlebten und Erfahrenen entscheiden, ob sie das iPhone (symbolisch) aufladen und sich somit auch die Schattenseiten der Entwicklungen in kauf nehmen oder weg werfen wollen, da für sie die negativen Aspekte den positiven überwiegen.